2021-04-07

Hohe Unfallraten bei E-Bike-Fahrern

Die Zahl der Todesfälle durch Verkehrsunfälle in der Pandemie 2020 ist stark gesunken.

Entgegen dem Trend starben allerdings deutlich mehr E-Bike-Fahrer.

Im Jahr 2020 starben auf deutschen Straßen 2.724 Menschen bei Verkehrsunfällen. Das waren 10,6 % weniger als im Jahr 2019.

Auch die Zahl der Verletzten ging 2020 gegenüber dem Vorjahr auf 328.000 Personen zurück. Hier sank die Quote um 14,7 %.

Insgesamt hat die Polizei im Jahr 2020 rund 2,3 Millionen Unfälle aufgenommen, 15,8 % weniger als im Jahr 2019.

Der stärkste prozentuale Rückgang war beim Pkw zu verzeichnen. Hier gingen die tödlichen Autounfälle um 14,3 % (176 Getötete) zurück. Bei den Motorrädern sank die Zahl um 8,6 % (51 Getötete). Bei Fußgängern gab es 9,1 % weniger Getötete (33 Personen).

Die Unfallzahlen bei den Fahrrädern waren jedoch uneinheitlich. Im Jahr 2020 starben 271 Menschen, das sind 12,9 % weniger als 2019 (40 Getötete).

Bei den E-Bikes stieg jedoch die Zahl der getöteten Pedelec-Fahrer um 19,1 % auf 137 Personen. Das waren 22 getötete E-Bike-Fahrer mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Gründe für diesen Anstieg werden noch erforscht.

Auffallend ist allerdings, dass E-Bike-Fahrer häufiger allein und seltener nach einem Zusammenstoß verunglückten.

Der Rückgang des motorisierten Verkehrs im Pandemiejahr 2020 führte daher nicht zu einem Rückgang des Unfallgeschehens bei E-Bike-Fahrern.

Das Verhältnis von Fahrrädern zu Pedelecs in Deutschland ist etwa 10 zu 1.

Trotzdem ist jeder dritte Radverkehrstote ein Pedelec-Fahrer.

Grund hierfür könnte sein, dass Pedelec-Fahrer im Schnitt älter sind. Ohne elektrische Unterstützung würden viele gar nicht oder eher langsam fahren. Mit einem Motor werden hohe Geschwindigkeiten erreicht, die dazu führen, dass Pedelec-Fahrer ihr Fahrzeug in Problemsituationen nicht mehr unter Kontrolle haben.

Die hierbei entstehenden Schäden und Verletzungen sind häufig nicht durch Versicherungen abgedeckt.

Eine verpflichtende Haftpflichtversicherung wie beim Auto besteht nicht.

Es ist daher dringend anzuraten eine private Haftpflichtversicherung, eine Unfallversicherung und gegebenenfalls eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen um eigene Schäden oder Schäden bei Dritten durch einen Fahrradunfall abzudecken.

Admin - 14:51:36 | Kommentar hinzufügen